Die Standardtänze

Die Standardtänze, die man auch als Gesellschatfstänze oder Schwungtänze bezeichnet, werden in einer relativ engen und geschlossener Tanzhaltung getanzt. Ebenso stehen sich die Beiden Tanzpartner leicht nach links versetzt gegenüber. Dies damit jeweils der rechte Fuss zwischen die Beine des Partners gesetzt werden kann. Dies ist wichtig, da es sonst nicht möglich ist gemeinsam eine Drehung zu machen.

 

Zu den Standardtänzen gehören gemäss Welttanzprogramm folgende Tänze

 

 

Der langsame Walzer oder English Walz

Takt: 3/4 - Tempo: 28-30 TpM - Herkunft: England

Geschichte:

Die Geschichte des langsamen Walzers ist bereits sehr lang, und er entwickelte sich als einer der ersten der heutigen Gesellschaftstänze. In den USA wurde der Wiener Walzer Anfang des 19. Jahrhunderts begeistert getanzt, verband sich aber im weitesten Sinne auch mit einheimischen Musikstilen. Es entstand der "American Waltz", eine langsamere Walzerform, die sich durch gerade, wiegende Kehren und Passierschritte auszeichnete. Dieser Tanz war besonders in der höheren Gesellschaft der Neuenglandstaaten beliebt, wo er bald den Namen "Boston" erhielt. Der neue Boston verzichtete sehr bald auf schnelle Drehungen, und hatte einen gradlinigen Charakter, der sehr bald Nachahmer im Slowfox und weiteren Tänzen fand. um 1927 wurde der Tanz in England aber umstrukturiert, man begann, dem Tanz eine diagonalere Raumausrichtung zu geben, wodurch gerade, ganze Drehungen wegfielen, und so der typische Pendelcharakter ausgereizt wurde. Noch im selben Jahr wurde dieser neue "englische Walzer" (Slow Waltz) von der Imperial Society anerkannt und seitdem begeistert getanzt. Jn den letzten Jahren hat der langsame Walzer wieder etwas an Popularität gewonnen, vor allem in Japan und anderen asiatischen Staaten. man schätzt seinen komplexen Gehalt und ansprechenden Ausdruck.

Stil:

Der langsame Walzer gilt als der schwerste und technisch anspruchsvollste aller Standardtänze. Er äußert sich in weiten, fließend- gleitenden Bewegungen, die pendelartig schwingen. der langsame Walzer verfügt über einen 3/4- Takt, der es manchmal erforderlich macht, dass man Schritte synkopiert um volle Umdrehungen zu schaffen. Ohnehin gibt es sehr viele Paardrehungen, Spins und außenseitliche Figuren die meist mit längeren geschwungenen Phasen verdünnt werden, zu diesen zählen die beliebte Flechte oder Chassés. Der Name des langsamen Walzers sagt zwar aus, dass dieser Tanz langsam sein soll, dies ist aber sehr trügerisch, da der Tanz über viele schnelle raumgreifende Bewegungen verfügt, die beinahe im System dem Quickstep ähneln. Der langsame Walzer hat eine hohe Schrittgeschwindigkeit, kombiniert mit vielen schnellen Achsendrehungen oder stillen, sanften Posen kommt garantiert keine Langeweile auf. Der Tanz ist in der tat sehr posenreich, es gibt diese in vielen Formen und Gestalten. Sie sind jedoch stets schwer einzubauen, da der Takt und die Technik immer beachtet werden müssen. So bleibt das Gepose meist den fortgeschritteneren Tänzern vorbehalten, was an für sich schade ist.

Interpretation:

Der langsame Walzer ist wie sein schnellerer Verwandter, der Wiener Walzer, der einzige echte Tanz mit einem 3/4- Takt, wobei dieser immer stark auf der ersten Silbe betont ist. Im tanzen wird der erste Schlag des Taktes meist mit einem großen raumgreifenden Schritt begonnen, auf dem Zweiten erfolgt dann eine etwaige Drehung und der Dritte passiert oder schließt. Interpretatorisch gesehen ist der Tanz ein schwingendes Pendel, welches bei 1 seinen tiefsten und energieärmsten Zustand besitzt, bei zwei schwingt sich das Pendel auf und bei drei hat es den periphere Elongationshorizont erreicht und steht unter Spannung. Der langsame Walzer gleicht in vielem dieser physikalischen Beschreibung des Pendels. Selbst die Chassés haben zunächst einen großen Vorschritt, bevor das eigentliche Chassé beginnt. Selbst in die Fusstechnik erhält dieser Ansatz Einzug, der erste Schritt ist stets weit und damit ein Fersenschritt, die Pnderen erheben sich leicht, bis auf drei der höchste punkt erreicht ist. Besonders deutlich wird dieser Pendelaspekt bei Figuren wie der Kreiseldrehung oder dem American Waltz.

Technik:

Der langsame Walzer gilt unter Experten als besonders anspruchvoll. Er ist der erste Tanz bei Turnieren, daher wird ihm grundsätzlich eine menge Aufmerksamkeit geschenkt. Der Tanz verfügt über eine äußerst differenzierte Technik mit unterschiedlichsten Stilrichtungen.
Die Fußtechnik des englischen Walzers ist schwierig, jeder erste Schritt eines Taktabschnittes wird auf der Ferse angesetzt, alle weiteren sind meist erhoben und deutlich kleiner. Allerdings fallen sämtliche Drehumfänge auf den zweiten und den dritten Schritt. Diese Fußtechnik soll den normalen Gehbewegungen nachempfunden sein.
Die Haltung im langsamen Walzer entspricht der normalen Standardhaltung. Das Paar steht eng zusammen auf Tuchfühlung. Eine Besonderheit beim Walzer sind die stark ausgeprägten Techniken des Sway und Swing und Rotation. Bei jeder Drehung wird eine Neigung ins Spiel gebracht, die gegen Ende der Bewegung wieder gelöst wird. So entsteht ein sanfter Schaukeleffekt (Sway = schaukeln).

 

 

Der Foxtrott

Takt: 4/4 - Tempo: beliebig - Herkunft: USA

Entstanden ist der Foxtrott zwischen 1910 und 1915 in Nordamerika. Sowohl die tänzerischen Wurzeln als auch die Herkunft des Namens sind nicht eindeutig zu bestimmen, da sich hier zahlreiche Quellen deutlich widersprechen. Die populärste Erklärung, in dem Namen eine Anspielung auf den Gang des Fuchses zu sehen, ist jedoch höchstwahrscheinlich falsch. Er wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Geh- und Schreittänze. Man tanzte den Foxtrott ursprünglich mit Gehschritten schnell und langsam.

Nach Europa kam der Foxtrott erst nach dem Ersten Weltkrieg.

Das Schrittmaterial wurde um 1920 auf einer Konferenz in England zum ersten Mal geordnet und die anfänglich komplizierten Tanzfiguren wurden bereinigt. Bald übernahm der Foxtrott jedoch Bestandteile aus anderen Modetänzen, die bleibende Spuren hinterliessen, so dass um 1923 eine fliessende Bewegung an die Stelle eines marschartigen Tanzes getreten war. Auch wurde das Tanztempo immer schneller.

Seit
1924 unterscheidet man zwischen der langsamen Variante, dem Slowfox sowie dem schnelleren Quickstep. Ins Welttanzprogramm wurde der Foxtrott 1963 mit aufgenommen, als Turniertanz wurde er jedoch nie verwendet.

An den Tanzturnieren werden anstelle des Foxtrotts die beiden Turniervarianten Slow Fox und Quickstep getanzt. Der Slow Fox ist die langsame Version, während der Quickstep die schnelle quirlige Version darstellt. Beide Varianten sind sehr anspruchsvoll. Beide Tänze sind aber nicht Bestandteil des Welttanzprogrammes.

 

Foxtrott
Slow Fox
Quickstep

 

 

Der Tango

Takt: 4/4 (2/4) - Tempo: 31-33 TpM - Herkunft: Argentinien

Tango bezeichnet einen Tanz und eine Musikrichtung, die sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von Buenos Aires und Montevideo aus in der gesamten Welt verbreitet hat. Da es heute verschiedene Ausprägungen des Tango gibt, werden die ursprünglicheren, lateinamerikanischen Formen der Musik und des Tanzes zur Unterscheidung meist Tango Argentino genannt, während mit Tango, der Europäische Tango oder auch Standard-Tango, gemeint sind. Diese Unterscheidung ist in Argentinien selbst jedoch nicht üblich, dort spricht man einfach von Tango.

Der Tango, oder auch Europäischer Tango genannt, entstand um 1910 in Europa. Reisende der oberen gesellschaftlichen Klassen brachten von ihren Reisen nach Buenos Aires in Argentinien den Tango Argentino nach Paris in Frankreich. Die dortige konservative Oberschicht empfand den Tanz jedoch als „wild“ und „anstößig“ und wollte eine weitere Verbreitung vermeiden. Britische Choreografen nahmen sich schließlich des Tango Argentino an und passten ihn stilistisch den gesellschaftlich akzeptierten Standardtänzen an. Das Ergebnis war der Internationale Tango, der in seiner Form bis heute keine wesentlichen Veränderungen mehr erfahren hat. Zwischen 1910 und 1916 trugen Vernon und Irene Castle maßgeblich zur Entwicklung und Verbreitung des Europäischen Tango bei, unter anderem indem sie eine Tanzschule in New York City in den USA betrieben. Von 1958 bis 1960 wurde der Tango in Deutschland zu den Lateinamerikanischen Tänzen gerechnet, 1963 wurde er als Standardtanz in das Welttanzprogramm aufgenommen und gehört seither zum Standard-Repertoire der europäischen Tanzschulen.

Im deutschen Sprachgebrauch wird Tango mit dem europäisierten Tango gleichgesetzt. Dagegen wird der ursprüngliche Tango, der aus Argentinien und Uruguays kommt, als Tango Argentino bezeichnet, trotz der heute viel stärkeren Verbreitung. Auch in den klassischen Tanzschulen wird die europäisierte Form durch den Tango Argentino ablöst. Die beiden Tangoformen unterscheiden sich erheblich in ihrem Charakter, Ausdruck und Bewegungsformen.


Geschichte:

Die Geschichte des Tango ist sehr eng mit der Geschichte seines Entstehungsortes, nämlich die Siedlungsgebiete rund um den Rio de la Plata in Südamerika, verbunden. Spanische Siedler siedelten erstmals in dieser Gegend, später trafen mehrere große Einwanderwellen aus Europa ein, besonders aber aus Italien und Polen. Die entsprechenden kulturellen Eigenarten verschmolzen dort zu einem Kaleidoskop an Bräuchen und Eigenarten. Spanische Musik, vor allem Formen der Habanera kamen nach Uruguay und Argentinien. In den sich bildenden Slums der Städte wurde diese Musik in sentimentalerer weise als Klagelied ungebildet. Der Tango Argentino war geboren. bald schwappte dieser Tango Argentino (Tango Rioplatense) zurück nach Europa, wo er aber nicht viele Anhänger fand (dies sollte sich viele Jahre später erheblich ändern). In England wurde dann der Tango umgebaut, man machte ihn leidenschaftlicher, weit weniger trauernd und sentimental. In den 60ern wurde der Tango den Standardturniertänzen hinzugefügt und gehört seitdem zu den sehr beliebten Tänzen

Stil:

Der internationale Tango oder auch Ballroom-Tango hat mit seiner ursprünglichen Form, dem Tango Argentino nicht mehr viel gemeinsam. Er ist auch nicht in jedem Sinne ein typischer Standardtanz, sondern er nimmt, ähnlich wie der Paso Doble unter den Lateintänzen eine andere rolle ein. Zwar wird Tango mit vielen standardtypischen Bewegungen getanzt, allerdings fehlt dem Tanz völlig der Schwung, ein ansonsten sehr spezifisches Standardmerkmal. Außerdem gibt es einen sehr deutlichen Wechsel zwischen Bewegung und Pause, wie es wiederum ein Lateinmerkmal ist. Besonders häufig sind im Tango Schrittpassagen mit Promenaden zu finden, die meist mit schnellen Schritten stakkatoartig in andere Richtungen umgeleitet werden. Der ganze Tanz wird ohne heben und senken getanzt, dafür scheinbar tiefer und weiter in den Knien. Die Bewegungen sind durchaus schnell und raumgreifend, weiche und harte Elemente wechseln sich ab. Tango verfügt über eine Reihe von sehr klassischen Figuren wie die "Chase" oder die "Vienna Crosses" die man in beinahe jedem Turnier finden wird. Posen spielen im Tango eine große rolle, besonders der Contracheck.

Interpretation:

Der Tango gehört generell zu den dramaturgisch interessantesten Tänzen, vielleicht ist sogar der interessanteste schlechthin, generell gibt es keinen Tanz, der die Geschichte von Mann und Frau so verinnerlicht. Es geht dabei um sämtliche Aspekte einer gereiften Beziehung: Liebe, Zärtlichkeit aber auch Leidenschaft, Eifersucht, Hassliebe und sogar Abscheu gehören mit dazu. Welche Geschichte das Tanzpaar nun erzählt, ist abhängig von der gewählten Choreographie und von dem Lied, sowie natürlich von den Charakteren der Tänzer. Im ganzen kann man sagen, dass sich der Tango vom Tango Argentino deutlich in seinem dramaturgischen Hintergrund unterscheidet, er ist lebhafter, leidenschaftlicher, aber nicht so tiefgründig und schwermütig.

Technik:

Der Tango gilt unter den Standardtänzen als der technisch einfachste Tanz, dennoch müssen wie bei allen Standardtänzen sehr viele Details beachtet werden, damit der Gesamtausdruck stimmen kann.
Die Fußtechnik im Tango ist recht einfach und die Ausnahmen halten sich weitgehendst in Grenzen- alle Vorwärtsschritte, welche klar in Tanzrichtung gehen werden auf der Ferse getanzt, es sei denn sie werden nicht voll belastet. Seitwärtsschritte oder Points werden häufig auf der Innenkante des Fußen angesetzt, was eine weitere Besonderheit ist.
Im Tango findet kein heben und senken statt. Auch bei Seitwärtschassés bleibt der Körper flach auf einer ebene.
Die Haltung entspricht der normalen Standardhaltung, allerdings mit einigen Einschränkungen. Das Paar steht leicht nach links verdreht, deutlich tiefer als in anderen Tänzen. Die Haltung ist ebenfalls sehr viel enger. Die Dame platziert die Innenkante ihrer linken Hand auf dem Rücken des Herrn, ein weiteres Merkmal dieses Tanzes.

 

 

Der Wiener Walzer

Takt: 3/4 oder 6/8 - Tempo: 58-60 TpM - Herkunft: Oesterreich

Geschichte:

Der Wiener Walzer gilt als der älteste und an sich vollkommendste alle Standardtänze. Seine Basis hatte er bereits in der zweiten hälfte des 19. Jahrhunderts in seiner Heimatstadt Wien. Berühmte Komponisten wie Johann Strauß und Tschaikovsky formten mit berühmten Liedern eine beliebte musikalische Grundlage. Bald darauf wurde der Tanz Ländler aufgegriffen und zu dieser neuen Musik getanzt, allerdings deutlich schneller als dies bisher der Fall war. Dadurch stieg der Anteil der Drehungen kontinuierlich und es wurde schließlich ein reiner Drehtanz geboren, dessen unaufhörliche Rotationen nur sehr streckenweise unterbrochen wurde. In Europa hatte dieser Tanz aber Probleme sich durchzusetzen. in England und in den USA wandelte man ihn schnell zum Boston ab, in Deutschland, wo Anfang der zwanziger Jahre berauschendere Tänze wie der Charleston oder die Rumba das Parkett eroberten, geriet er in Vergessenheit. Erst mit dem aufkommen der Nationalsozialisten wurde der Wiener Walzer als "typisch deutscher Tanz" wieder mehr Anerkennung zugesprochen. Aber den erneuten Durchbruch schaffte der Tanz erst Mitte der fünfziger, wo er vom berühmten Tanzlehrer Paul Krebs dem englischen Stil angepasst wurde, so dass er auch 1963 in das Welttanzprogramm aufgenommen wurde. Wiener Walzer gilt als der klassischte aller Paartänze, aber insbesondere in jüngeren Kreisen manchmal auch als altmodisch und wenig abwechslungsreich.

Stil:

Der Wiener Walzer ist der schwungsvollste aller Standardtänze. Dabei kommt es bei diesem Tanz gar nicht auf viele Figuren oder die Choreographie an, sondern vielmehr die Richtigkeit der Fußtechnik sowie die Klarheit in den Schulterlinien. Wiener Walzer wird unaufhörlich drehend getanzt, dabei werden Drehungen unterbrochen und die Richtung gewechselt. Bei fortgeschritteneren Paaren wird häufig ein Fleckerl getanzt, eine schnelle, stationäre Drehfigur. Mehr Figuren gibt es im herkömmlichen Sinne nicht. Zwar versuchen immer wieder Tanzverbände den Wiener Walzer mit neuen Ideen zu modernisieren, aber in Tänzerkreisen wird dies meist abgelehnt, weil dieser Tanz mit seinem schlichten und fröhlichen Charakter als beinahe vollkommen gilt.

Interpretation:

Wiener Walzer äußert sich mit schnellen Drehungen und schwungvollen Passagen als pendelartiger Tanz, und ist damit mit dem langsamen Walzer sehr eng verwandt. Da der Wiener Walzer aber unaufhörlich drehend getanzt wird, erhält er einen sehr feierlichen und berauschenden Charakter. Er gilt bis heute als der Balltanz schlechthin, er wird oftmals zu besonders festlichen Events gespielt.

Technik:

Die Technik dieses Tanzes ist wie bei allen Standardtänzen ziemlich anspruchsvoll. Insbesondere die geraden Schulterlinien und die Fußtechnik macht vielen Anfängern dabei zu schaffen. Der erste Schritt eines Taktes muss zuerst auf der Ferse angesetzt werden, der zweite Schritt hebt leicht und dreht den entsprechenden Umfang, der dritte schließt. Da diese Drehungen immer und immer wieder hintereinander getanzt werden ist die richtige Ausführung dieser Schritte sehr wichtig. Die Haltung entspricht der normalen Standardhaltung, die Dame "hängt" im Rahmen des Herren, steht aber selbstständig und frei. Die Schultern unterstützen die Drehbewegungen und werden leicht entsprechend geneigt, dürfen aber nicht zu stark betont werden.

 

 

Der Blues

Takt: 4/4 - Tempo: 18 - 32 TpM - Herkunft: USA

Geschichte:

Obwohl der BluesStil schon auf die Jahrhundertwende zurückgeht, kamen die BluesMelodien erst nach dem 1. Weltkrieg zu uns nach Europa. Der Blues ist ein ruhiger, um 1920 aufgekommener Tanz, mit weichen Bewegungen und Schleichschritten, entlehnt aus dem Foxtrott. 1923 gab es in England den ersten BluesBall.Der Blues wurde in den zwanziger Jahren als Turniertanz erprobt, aber schließlich vom Slowfox verdrängt. Um 1927 entstand der Yale Blues als Variante des Blues. Von der Geschwindigkeit her muß der BluesTanz von der BluesMusik unterschieden werden. Die BluesMusik kann auch sehr schnell gespielt werden, während der BluesTanz sich für alle sehr langsamen 4/4Takte eignet

Blues als Tanz gehört zum Jazz Dance und zum Lindy Hop und teilt mit ihnen den afrikanischen Ursprung. Aber im Blues Dance wird weniger Betonung darauf gelegt, die Bewegungen auf den Zählschlag genau zu beginnen.

Stil:

Walking (Gehen) ist der Grundschritt. Die Tänzer können auf der Stelle gehen oder in jede Richtung.

Blues als Gesellschafts- oder Showtanz war nie sehr weit verbreitet in den USA. Stattdessen wurde er in verräucherten Musikbars und bei Blues-Haus-Partys getanzt und hatte einen mehr privaten Charakter. Daher blieb der Tanz strenger an die Bewegungsformen des afrikanischen Tanzes gebunden, nicht nur in der Bewegung der Hüften, sondern auch damit, dass er innerhalb eines deutlich begrenzten Raumes stattfindet.

Außerdem gehören Blues Dance und Blues-Musik eng zusammen. Viele Aspekte des Tanzes beziehen sich direkt auf die Musik, zu der getanzt wird, z. B. Ruf und Antwort, emotionale Intensität, Spannung und Lösung. Es gibt viele Arten von Blues-Musik (ländliche, städtische, schnelle, langsame, elektrisierende, moderne) und ebenso viele Arten von Blues Dance, alle sehr unterschiedlich in den Nuancen und im Gefühlsausdruck.

Wer den modernen langsamen Blues Dance nur durch Beobachtung studiert, übersieht leicht die Feinheiten des Tanzes, die er über die erotische Seite hinaus hat, weil die sinnlichen Aspekte die Grundstruktur überdecken können. Die beste Art, Blues zu tanzen, geschieht mit subtiler körperlicher Kommunikation beim Engtanzen mit dem Partner und kann durch bloßes Zuschauen unmöglich richtig und gut gelernt werden.

Ausführung:

Blues Dance ermöglicht ausgesprochene Individualität in der Art, die Musik im Tanz auszudrücken, wobei die Betonung darauf liegt, dass die Musik den Tanz bestimmt, nicht der Tänzer, der nur der Interpret der Musik ist. Blues Dance zeigt den ganzen Reichtum der menschlichen Gefühlswelt – von der Trauer bis zur Freude - auf leidenschaftliche Art und Weise, nicht nur Sinnlichkeit. Wer nicht instinktiv auf die Musik, den Partner und die Umgebung reagiert, der gelangt nicht zur wahren Schönheit dieses Tanzes.

Blues tanzen zu lernen, hilft dem Tänzer, Tanz-Konzepte wie Einfachheit, Klarheit, Kreativität, Ausdruckskraft, Intensität, musikalische und emotionale Interpretation, wie sie zu allen anspruchsvollen Gesellschaftstänzen gehören, besser zu verstehen.

Technik:

Man steht auf Tuchfühlung wie bei den "Standardtänzen" unter Bekannten und bei Parties ist eine sehr enge Tanzhaltung üblich. Die Schritte sind klein und werden flach aufgesetzt. Die Tanzenden bewegen sich kaum vom Fleck

 

 

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